Robinson Cabo Verde oder Agadir? Kapverden oder Marokko?

Da wir in diesem Jahr (2023) den Robinson-Club Agadir besucht haben, möchte ich an der Stelle einen Vergleich zum Robinson-Club Cabo Verde ziehen. Schließlich sind beide Clubs auf Grund ihrer geographische Lage prinzipiell gut geeignet, dem deutschen Winter zu entfliehen und nochmal etwas Sonne zu genießen.

Reisezeit Kapverden und Marokko

Wir waren jeweils die letzten beiden Novemberwochen in den Clubs. 2022 im Cabo Verde und 2023 im Club Agadir. Ein großer Unterschied waren die Nachttemperaturen. Während diese auf Sal immer noch an die 20°C reichen wurde es in Agadir mit 12°C deutlich frischer. Dadurch waren die Tische und Stühle im Außenbereich morgens feucht und da es zu der Uhrzeit auch fast keine sonnigen Plätze auf der Terrasse gibt, war es für das Frühstück an der frischen Luft in Agadir zu kalt.

Zum Abendessen war es schon besser, aber eine wärmere Jacke war dann auch Pflicht. Die ersten Abende haben wir noch draußen gegessen und dann das Restaurant vorgezogen. In dem Punkt hat für mich der Club Cabo Verde eindeutig die Nase vorne.

Tagsüber war es mit etwa 22°C im Schatten sehr angenehm in Agadir. Gerade für die zahlreichen Golfspieler sicher optimale Bedingungen. Auch für meine täglichen Laufrunden war das Wetter perfekt. In Badekleidung am Strand hätte es wiederum schon gerne ein paar Grad wärmer sein können. Der Wind machte es zumindest im Schatten zeitweise etwas frisch.

Die Zimmer im Vergleich

Die Zimmer sind in beiden Clubs sehr schön und groß. Die auf den Kapverden etwas moderner eingerichtet, die in Marokko etwas größter.

Im Club Cabo Verde hatten wir ein Zimmer zu Gartenseite im ersten Stock. Das einzige, was mich an dem Zimmer gestört hat, war die Gestaltung des Badezimmers. Das Waschbecken war zum Zimmer offen und zum WC gab es nur eine Schiebetür aus Milchglas, die nur rundherum größere Spalten offenließ. Ein nächtlicher WC-Besuch des Partners führt damit zwangsläufig zur Schlafunterbrechung. Ich bin viel unterwegs und dieses, in meinen Augen unsinnige, Baddesign kommt mittlerweile leider in vielen moderneren Hotels vor.

Das WLAN im Zimmer war bei uns in beiden Clubs gut. In Agadir hat man in den öffentlichen Bereichen immer wieder die Verbindung verloren. Ich vermute, dass die Infrastruktur mit der Anzahl der Gäste dort überlastet war. Der Empfang an sich war gegeben.

Im Club Agadir hatten wir ein Zimmer mit seitlichem Meerblick im Atlas-Block (2. Stock). Von der Aufteilung her hat mir das besser gefallen. Das WC war separat abgetrennt und das Bad konnte optimal genutzt werden. Der Zustand des Zimmers war absolut in Ordnung und es gab sogar einen kleinen Kühlschrank. Leider hatten wir ein Zimmer erwischt, wo gar keine Sonne hinkam. Somit war der Balkon für uns zu der Jahreszeit unbrauchbar. Wenn wir nochmal nach Agadir fahren werden wir sicher die Wunschzimmer-Option vor Robinson nutzen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Anlagen der Clubs im Vergleich

Der Robinson Club in Agadir ist deutlich größer als der Club auf Sal. Darüber hinaus ist er sehr lang gezogen. Wir hatten das Pech in dem vom Strand am weitesten entfernten Atlas-Gebäude untergekommen zu sein. Um von dort zum Strand oder zum Mittagessen zu kommen, war man schon eine Zeit lang unterwegs. Beim nächsten Besuch würde ich daher den Aufpreis von 15€ pro Tag für ein Wunschzimmer in Kauf nehmen. Ein Zimmer zwischen Pool und Strand mit Morgensonne wäre dann meine Wahl.

Auf Sal ist der ganze Club in Hufeisenform um die Pools angelegt und zum Strand hin offen. Die Wege sind kurz und es ist völlig egal, wo man untergebracht ist. Auf Sal hat man große Rasenflächen rund um den Relaxpool, in Agadir ist alles mit Platten ausgelegt. Zu unserer Reisezeit war nur der obere Pool in Agadir nutzbar, da nur diese beheizt wurde. Die kühlen 18°C im unteren Pool waren nur was für die ganz harten.

Die Gartenanlagen die sich entlang des Weges zum Stand in Agadir befinden, waren hervorragend gepflegt und boten mit den dahinter liegenden Dünen ein tolles Panorama.

Unterhaltung, Animation und Sportprogramm

Im Gegensatz zum Club auf den Kapverden gibt es im Robinson Agadir ein Theater und eine Disco. Während unseres Aufenthaltes gab es zwei Darbietungen im Theater und an einem Abend öffnete zur späteren Stunde die Disco. Das haben wir nicht mehr genutzt und da der Altersdurchschnitt der Gäste in Agadir sicher 10 Jahre über dem auf Sal lag, bezweifle ich, dass das eine lange Party war.

Die Qualität der beiden Shows im Theater war OK, aber natürlich nicht auf dem Niveau der Shows auf der AIDA. Vielleicht waren wir hier aber auch vom Sommerurlaub zu verwöhnt. Es sind ja schließlich die Robins, die hier die Show machen und dafür war es sehr nett.

Die Tagesunterhaltung war in beiden Clubs dezent und zu keiner Zeit aufdringlich. Das Sportprogramm war in beiden Clubs vergleichbar gut. Auf Sal ist der offene Gruppenfitnessraum am Strand ein Highlight. Die Sundowner am Strand und am Pool waren auf den Kapverden mit mehr Liebe gemacht, als die auf der Dachterrasse im Club Agadir.

Während der Club auf Sal nur für Erwachsene ist, können in Agadir auch Familien Urlaub machen. Zu unserer Zeit waren nur wenige Eltern mit nicht schulpflichtigen Kindern da. Aus zu Kinderdisco nach dem Abendessen hat man die kaum wahrgenommen.

Essen Marokko vs. Kapverden

Das Essen war in beiden Clubs top! Wir hatten hier nichts auszusetzen und auch in Marokko keinerlei Magen-Darm-Probleme. Es wird jeweils frisch hinter den Theken gekocht und man bekommt fertig angerichtete Teller gereicht – oft mit lokalen Spezialitäten. Darüber hinaus gibt es natürlich die klassische Buffet-Zeile mit Spaghetti Bolognese, Schnitzel und Pommes. Das Mittagsangebot war in Agadir umfangreicher und das Strandrestaurant wunderschön.

Was mich im Club Agadir gestört hat, waren die „Aufpreise“ für viele Getränke. Das Angebot an Longdrinks und Cocktails war deutlich eingeschränkter als auf Sal. Während dort beispielsweise der Caipirinha im All-Inklusive enthalten war, sollte man in Agadir dafür umgerechnet fast 10 Euro bezahlen. Das finde ich schon unverschämt bei dem Grundpreis, den man bei Robinson aufruft! Vom Preis her waren 10 Tage in Agadir ungefähr 1.000€ pro Person billiger als 11 Tage auf den Kapverden, was aber sicherlich zu einem großen Teil am deutlich längeren Flug liegt. Trotzdem war mir die Getränkeauswahl für All-Inklusive in Agadir einfach zu dünn und die Aufpreise zu hoch. Bei den Partys auf der Terrasse stand sich der Barkeeper am extra aufgebauten Stand auch die Beine in den Bauch. Wir waren mit dieser Meinung also sicher nicht alleine.

Umgebung der Robinson Clubs

Der Strand ist bei beiden Anlagen traumhaft. Man kann kilometerweit durch den Sand laufen. Sowohl auf Sal als auch in Agadir gibt es Strandpromenaden die in der Nähe der Clubs beginnen und bis zur jeweils nächsten Stadt führen. Hier kann man prima entlangschlendern und zwischendurch mal ein kaltes Getränk genießen.

Agadir als die nächste Stadt ist deutlich größer als Santa Maria auf Sal. Es hat dementsprechend an Freizeitangeboten mehr zu bieten. Eine schöne Marina mit kleinen Cafés und Restaurants, Bowling, Kartfahren, die Seilbahn hoch zu Festung und vieles mehr. In Santa Maria konzentriert sich alles um die alte Pier. Dafür aber mit einem unvergleichlichen Flair.

Auch in der weiteren Umgebung gibt es in Marokko mehr Ausflugsziele als auf Sal, wo man mit einer Tagestour locker alles gesehen hat. Die vier Golfplätze in der Nähe sorgen für ein entsprechendes Publikum im Robinson Club Agadir.

Fazit: Robinson Agadir vs. Cabo Verde

Beide Clubs haben viel zu bieten und sind einen Urlaub wert. Mein subjektives Fazit: Mir hat der Robinson Club Cabo Verde besser gefallen. Der Club ist kleiner und familiärer und die Clubchefin Peggy hat einen besseren Job gemacht als Uli in Agadir. Von Ihr wurden wir mit einer kleinen Ansprache begrüßt und am Ende herzlich verabschiedet. Sie war jeden Mittag an einem großen Tisch im Restaurant für die Gäste ansprechbar. Uli hat sich im Theater vorgestellt und war ansonsten nahezu unsichtbar. In Agadir war zu unserer Abreise niemand zur Verabschiedung da und wir mussten selbst dafür sorgen, dass unsere Koffer mit in den Bus kamen …

Auch von der Anlage her hat uns der Club Cabo Verde besser gefallen, da die Wege kurz sind und sich alles schön um die Pools und das Restaurant gruppiert. Wer Tennis, Paddle oder Golf spielen möchte, ist in Agadir besser aufgehoben.

Meinen ausführlichen Bericht zum Robinson Club Cabo Verde findet ihr hier.

Weitere Infos zu den anderen kapverdischen Inseln findet Ihr in unserer Inselübersicht.
Direkt zur Webseite des Robinson Club Cabo Verde kommt Ihr hier.

Moni

FAQ

Was trägt man im Robinson Club?

Es gibt keine festen Kleidungsvorschriften. Alles ist sehr leger. Aus Rücksicht auf seine Mitmenschen sollte man aber genrell manche Körperpartien bedecken, bevor man ins Restaurant geht. Leider zeigt sich immer wieder, dass das nicht alle Gäste so sehen.

Wie viel Sterne hat der Robinson Club auf Kap Verde?

Auf der TUI-Webseite hat der Club Cabo Verde vier Sonnen. Das steht für gehobene Mittelklasse mit spürbarem Komfort und ist unserer Meinung nach angemessen.

Was ist so besonders am Robinson Club?

Für uns ist die Herzlichkeit und Freundlichkeit, mir der wir in den Clubs bisher immer empfangen wurden, sehr wichtig. Man duzt sich generell in den Clubs und es gibt große Gemeinschaftstische im Restaurant, die dazu einladen neue Leute kennenzulernen.

Wie teuer ist eine Woche Robinson Club?

Das kommt natürlich auf die Jahreszeit und die Zimmerauswahl an, aber mit 1.500€ pro Person und Woche sollte man schon rechnen.

Für wen ist Robinson Cabo Verde ideal?

Der Robinson Club Cabo Verde ist sowohl für Alleinreisende als auch für Paare die einen erholsamen Urlaub suchen perfekt geeignet. Wer die Nächte durchfeiern möchte, ist auf Ibiza oder im Robinson Club Jandia Playa auf Fuerteventura besser aufgehoben.

Pin It on Pinterest

Share This